Geöffnet am Sonntag,15.12.2019 15 bis 19 Uhr oder nach Absprache 553 5006
Die Studio-Galerie-Othmarschen zeigt Arbeiten des vielseitig tätigen Künstlers Franz Kaiser (1888 – 1971) aus einer Hamburger Privatsammlung. Neben einigen bekannten Werken können wir eine Vielzahl bislang unbekannter Bilder in unterschiedlichen Formaten und Techniken sowie einige Objekte präsentieren.
Der aus Düren stammende Künstler sattelte nach einer kaufmännischen Ausbildung schnell um auf Architektur. Doch auch die Arbeit in den Büros so prominenter Architekten wie Bruno Paul und Peter Behrens in Berlin genügte nicht, um sich als selbständiger Architekt niederzulassen.
Nach einigen Jahren als Wanderprediger, versuchte er 1926 einen Neustart in Hamburg als bildender Künstler – als Maler, Kunstgewerbler und Bildhauer, kritisch und eigenwillig. Gebrauchskeramik, Teppiche, Möbel und Holzfiguren, ungezählte Zeichnungen in kleineren Formaten, Collagen und Gemälde entstanden.
Seine Farbpalette ist begrenzt, die Farben sind oft matt. Er bearbeitet politische ebenso wie religiöse oder mystische Sujets und findet für klassische Motive wie ‚Kartenspieler‘, ‚Mutter und Kind‘ oder ‚Briefschreiber‘ seine eigene Interpretation; motivisch und technisch immer wieder experimentierend.
Sein ungewöhnliches, teilweise anarchisches Leben und seine Kunst weckten die Aufmerksamkeit der Nationalsozialisten, was ihn zu einem der verfemten und verfolgten Künstler machte. Ein Außenseiter mit nicht allzu häufigen Ausstellungen blieb er auch nach dem Krieg - trotz der Förderung durch Helmut und Loki Schmidt - bis an sein Lebensende.